Ein Tag Nach Abzug der Besatzungstruppen infolge des 1. Weltkrieges, am 1.7.1930, wurde der Verein gegründet. Den Platz zum Schießen stellte die Gemeinde auf der Latscha-Wiese zur Verfügung. Mit 2 Darlehen von je RM 600.- begannen die Mitglieder in Selbsthilfe mit dem Bau des Schießstandes. Sie warfen einen Erdwall als Kugelfang auf, der erst später durch eine Betonblende verstärkt wurde und pflanzten als seitliche Abgrenzung Buchen- und Tannenhecken. Geschossen wurde zunächst völlig im Freien. Einige Zeit später konnte eine nach 3 Seiten geschlossene Schießhalle errichtet werden. Die Unterbringung der Scheiben und Geräte erfolgte in einer Holzhütte. Ein Vereinsheim gab es nicht. Als Vereinslokal diente das Hotel Altes Forsthaus , das heute im Besitz der katholischen Kirche ist.
Der Trainings Fleiß führte rasch zu erfolgen, 1935 belegte Kamerad Karl Schmitt bei den Deutschen Meisterschaften den 2. Platz! Er sicherte sich damit die Qualifikation zur Aufnahme in die Olympia-Auswahl-Mannschaft.
1936 war die Schützengesellschaft Buchschlag, (damals zeitweise auch Kleinkaliber-Schützenverein (KKSV) Buchschlag genannt), Kreis- und Bezirksmeister in allen Klassen. 1938 wurde mit 637 Ringen die Gaumeisterschaft in Darmstadt gewonnen.
Durch die Kriegs- und Nachkriegszeit kam zwangsläufig jede Art von Aktivität des Vereins zum Erliegen. Nach der Kapitulation 1945 mussten alle Gewehre und Ausrüstungsgegenstände zum Zwecke des Schießsports an die Alliierten abgeliefert werden. Es herrschte bittere Notzeit. Niemand dachte in dieser Zeit auch nur im Geringsten an die Wiederaufnahme schießsportlicher Aktivitäten.
Im Jahre 1950 erfolgte die Wiedergründung des Deutschen Schützenbundes, eine Folge inzwischen eingetretener Lockerung der bisherigen strengen Bestimmungen der Besatzungsmächte. Viele Schützenvereine im ganzen Land bildeten sich wieder. Es war wieder möglich, sich zunächst mit Luftdruckwaffen schießsportlich zu betätigen. Fritz Rueté jun. ergriff im Jahr 1952 zusammen mit Hans Merklin, dem letzten und auch neuen Vorsitzenden, die Initiative zur Wiedergründung der SGB am 11.03.1953. Die Gemeinde Buchschlag stellte den Rathaussaal zum Luftgewehr-schießen zur Verfügung. Bereits im Wiedergündungsjahr konnten gute Plätze in den Rundenkämpfen und in der Kreismeisterschaft des Schützenkreises Frankfurt belegt werden. 1954 schon wurde Buchschlag mit 518 von 600 Ringen Kreismeister der Jugend.
1954 wurde ein Standneubau ins Auge gefasst. Am 21.04.1955 wurde der Ankauf eines entsprechenden Geländes beschlossen und der erste Teil des neuen Schützenplatzes, insgesamt 3034 m², konnten 1957 erworben werden. Es handelte sich dabei um die alte Buschschlager Müllkippe.....
1957 wurde das Gelände gerodet und durch Vermittlung des damaligen Bürgermeisters Brühl erhielten die Schützen Hilfestellung von den Amerikanern, die mit einem Räumer die wesentlichen Erdarbeiten ausführten, sowie die Wälle der neuen Schießanlage grob aufwarfen.
Als neues Vereinsheim erwarb die SGB von der Gemeinde eine Holzbaracke. Die Anlage wurde 1956 mit 8 LG-Ständen eingeweiht. Der Einbau der 8 KK-Stände wurde im Oktober 1958 fertiggestellt. im Jahre 1962 gelang es von der Gemeinde zusätzlich noch weitere 2725 m² zu kaufen, die der Jugend als Spielplatz zur Verfügung gestellt wurde.
Im Oktober 1973 ließen wir einen massiven Kugelfang unter sachkundiger Leitung des Kameraden Heinz Storck errichten, der die Sicherheit der Anlage wesentlich erhöhte. Der Verlust des Rathaussaales 1968 (Großbrand) als Buchschlags traditionelle Feierstube traf die Vereine hart. Als kleiner Ersatz wurde in Zusammen-arbeit zwischen den Schützen und der Freiwilligen Feuerwehr daher das Waldfest ins Leben gerufen. Das jährliche Waldfest hat inzwischen Tradition und ging in diesem Jahr zum 38. Male in Form des Volkskönigsschießen über die Bühne.
Unter der wechselnden Vereinsführung von Hans Merklin, Dr. Hans-Werner Groß und Horst Landefeld begann im Herbst 1974 die Planung und Realisierung des Schützenhauses durch Heinz Storck mit der finanziellen Unterstützung durch den Bürgermeister Hans Meudt. Im Oktober 1978 wurde mit dem Rohbau begonnen. Die Fertigstellung war zum Waldfest 1980.
Zum Zeitpunkt unseres 50 Jährigen Vereinsjubiläums war die Euphorie groß und nicht absehbar, dass die kommende Dekade die wohl schwerste in der Vereins-geschichte werden sollte (Kriegs- und Nachkriegsjahre ausgenommen). Zunächst einmal lief alles nach Plan. Die Buchschläger Waldfeste gestaltet von den Schützen und der Freiwilligen Feuerwehr waren die jährliche Attraktion im öffentlichen Gemeinleben. Die Einnahmen aus diesen Veranstaltungen hatten der SGB Vorschub geleistet für die Entscheidung, die Schießhalle KK/LG und 25 m Anlage, gemeinsam zu realisieren und dafür einen entsprechenden Kredit bei der Volksbank aufzunehmen (DM 50.000, -- auf Grundschuldbasis).
Nicht ahnen konnten wir zu dieser Zeit, dass wir einerseits in eine Phase der absoluten Hochzinspolitik hineinliefen und andererseits, dass das Waldfest als erstrangige Finanzierungsgrundlage aus mehreren Gründen zum Erliegen kam: Die Freiwillige Feuerwehr stieg 1982 als Mitveranstalter des Waldfestes aus und gleichzeitig litt die Veranstaltung über mehrere Jahre unter den schlechten Wetter-bedingungen. In weiser Voraussicht der kommenden finanziellen Probleme hat dann eine außerordentliche Hauptversammlung im Dezember 1982 den Vorstand beauftragt eine maximal 1000 m² große Pazelle des Vereinsgeländes als Baugrund zu verkaufen. Da hierdurch eine grundstücksbezogene Umwidmung des Geländes notwendig wurde, die im Januar 1983 bei der Stadt beantragt wurde, aber die nötige Anhörung von 58 (!) beteiligten Gremien in 5 Jahren nicht zu realisieren war, blieb die Situation bis 1987 unverändert.
Dies führte dann zum sogenannten Bettelbrief des Vorsitzenden an die Mitglieder, zur Ablösung des Darlehens zinslose Kredite zu Verfügung zu stellen. Tatsächlich kam das ganze Geld zusammen. Hiermit noch einmal herzlichen Dank an alle Beteiligten! So wurden wir auf einen Schlag unsere Verbindlichkeiten nach außen hin los. Besonders gewürdigt sei hier das Engagement unseres damaligen Kassenverwalters Paul Halfmann.
Nächstes Problem: die turnusmäßige Standabnahme durch die Aufsichtsbehörde untersagte die Benutzung des 50 m KK-Standes wegen zu niedriger Wälle im Seitenbereich. Über die letzten 25 Jahre hatten sich die Wälle gesetzt und mussten nun wieder erhöht werden. Und das alles in Eigenleistung!
Als nächster Schritt wurde dann die 25 m Halle im Innenausbau fertiggestellt. Es standen die bautechnische, schießtechnische und die immissionstechnische Abnahme an. Da offensichtlich einem menschlichen Ohr nicht zu trauen ist (O-Ton, Horst L.) wurde diese Abnahme durch den Immissionsschutz des Hessischen Umwelt-Ministeriums vorgeschrieben. Dieser stellte an diversen Stellen Messgeräte auf und erteilte nach Beschuss der Anlage mit maximal zu gelassenem Kaliber und maximaler Schützenanzahl eine Null-Immissions-Bescheinigung gegen Kosten-erstattung von DM 3000,-- (!) aus. Und dann? Das Hessische Umwelt Ministerium hatte 1987 angeordnet, dass landesweit auf allen alten Mülldeponien Probebohrungen vorzunehmen seien. Damals war niemandem klar, ob der Stand überhaupt noch weiter betrieben werden konnte. Die Aufregung war groß gefunden wurde bei der SGB allerdings nichts. Zwei auf dem Gelände noch vorhandene Messstellen erinnern an diesen Einsatz.
Als letztes betreffend der 80er Jahre sei erwähnt, dass der Verein vom plötzlichen Tod zweier Vorstandsmitglieder überrascht wurde: 1984 starb Fritz Rueté (Kassenverwalter und Schriftführer) im Alter von 55 Jahren; 1989 erlag Erwin Gallert (2. Vorsitzender) seiner Krankheit im Alter von 65 Jahren. Wir danken beiden nochmals posthum für ihren langjährigen, tatkräftigen Einsatz.
Die 90er Jahre verliefen dann relativ unspektakulär. Allerdings ist zu erwähnen, dass die neue Pistolenhalle zum Einstieg in die Rundenkämpfe animierte, wodurch dann mehr Pistole als Gewehr geschossen wurde.
1999 gab es eine wesentliche Blutauffrischung durch mehrere Mitglieder der SG Langen, die sich der SG Buchschlag angeschlossen haben. Hierdurch wurden sowohl die Leistungen in sportlicher Hinsicht (Rundenkämpfe und Meisterschaften), als auch die Neugestaltungsideen wesentlich beeinflusst. Die Pistolenhalle wurde den neusten Anforderungen der EU-Richtlinien angepasst und dabei eine komplette Grundrenovierung durchgeführt: Neuer Abschuss, neue Decke mit Schalldämmung und Lüftung, Erweiterung der Drehscheibenanlage von 5 auf 8 Plätze mit neuem Schutzwall, Trefferanzeige über Monitore, Video-Überwachung des Raums. Circa 4000 Stunden Eigenleistung waren nötig um mit diesem kompletten Umbau einen der modernsten 25 m Stände in Europa zu erhalten. Begleitet wurde diese enorme Eigenleistung von der finanziellen Unterstützung der Stadt Dreieich, des Kreises Offenbach und des LSBH.
In der nächsten Umbauphase ist der 50 m Stand ins Auge gefasst. Der aktuelle Stand beinhaltet drei elektronische Trefferanzeigen; d.h. , diese Stände sind mit einem System ausgestattet das die Treffer direkt auf einem Monitor anzeigt, ohne dass dafür Zielscheiben aus Papier verwendet werden. Die Elektronik misst mit Hilfe von Mikrophonen die Stelle aus, an der das Projektil einschlägt und übermittelt diese Information an das Computersystem. Alle diese Umbauten fielen in die Aegide des Erich Frank, der dem Peter Halfmann als 1. Vorsitzender für 4 Jahre folgte.
Wie es wohl weitergeht? Das Schießen auf die Entfernung von 50 m mit großen Gewehrkalibern ist ein bestehender Wunsch der in der nächsten Zeit verwirklicht werden sollte.......
Unsere Vereinsgeschichte beweist, dass nur dann hochgesteckte Ziele in gesellschaftlicher und schießsportlicher Hinsicht zu erreichen sind, wenn alle Mitglieder in guter Kameradschaft zusammenstehen.